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Wie erkennt man Schlafstörungen bei Kindern?

Streng genommen schläft unser Körper nie wirklich, sondern macht vielmehr eine Art Pause.

Während wir entspannt träumen, teilen sich die Zellen unseres Körpers bis zu zehnmal schneller als tagsüber.

Unsere Leber und die Nieren entgiften den Körper, während unser Gehirn im Schlaf Erfahrungen verarbeitet und lernt.

Allein das zeigt, wie wichtig unsere nächtlichen Ruhephasen sind.

Ausreichender Schlaf ist für Kinder besonders wichtig, da der Körper viele Wachstumsprozesse auch nachts steuert.

Außerdem sind sie besonders anfällig für Schlafmangel.

Die Folgen von anstrengenden Nächten können sich für sie erheblich von denen Erwachsener unterscheiden: Kinder werden bei Schlafmangel oft unruhig und unkonzentriert im Alltag.

Die Eltern vermuten dann schnell eine Aufmerksamkeitsstörung.

Erst nach einiger Zeit zeigen die Kinder eine Art Tagesschläfrigkeit und gleichzeitig einen Leistungsabfall, z. B. in der Schule.

Doch was kann den Frieden der Kleinsten stören?

Warum schlafen Kinder nicht gut?

Bei den Atempausen wird zwischen einer zentralen, obstruktiven und gemischten Variante unterschieden.

Die häufigsten Schlafstörungen ohne Atemstörungen bei Kindern und Jugendlichen sind Ein- und Durchschlafschwierigkeiten, gefolgt von Parasomnien wie nächtliches Weinen, Schlafwandeln oder Albträume.

Ein- und Durchschlafprobleme bei Kleinkindern und Jugendlichen äußern sich auf unterschiedliche Weise, und ihre Symptome hängen vom Entwicklungsalter des Kindes ab.

1. Zentrale Schlafapnoe in den ersten Lebensmonaten

Bei Früh- und Neugeborenen spielen fast immer körperliche Ursachen wie unzureichend entwickelte Atemwege oder eine unreife Atemkontrolle im Gehirn eine Rolle.

Dies kann zu einer sogenannten zentralen Apnoe führen, die zehn Sekunden oder länger dauern kann.

Durch die fehlende Luftzufuhr wird der Sauerstoffgehalt im Blut für kurze Zeit massiv reduziert, der Körper reagiert mit einem starken Atemreiz und das Baby hechelt nach Luft.

Die Apnoe des Säuglings tritt in den ersten beiden Lebensjahren auf und ist oft asymptomatisch, d. h. ohne Symptome.

Es kann jedoch auch zu potenziell lebensbedrohlichen Ereignissen führen, die wiederum ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod zeigen.

In den meisten Fällen entwickelt sich das Phänomen im Laufe von einigen Monaten.

Die Eltern sollten ihre Kleinen ab und zu beim Schlafen beobachten und auf den Atemrhythmus achten.

Die sogenannte Heimüberwachung unter Verwendung von Elektroden und Sensoren auf der Brust und an den Händen des Babys kann helfen, den Schlaf genau zu überwachen.

Falls erforderlich, bieten Medikamente, die die Atmung anregen, zusätzliche Unterstützung für die kleinen Patienten, insbesondere für extrem frühgeborene Babys.

2. Obstruktive Atemstillstände im Schlaf bei Kleinkindern

Wenn Kinder älter werden, ändern sich Art und Schweregrad der atmungsbedingten Schlafstörungen.

Kinder ab etwa zwei Jahren leiden häufig an einer anderen Variante der Schlafapnoe, der obstruktiven Schlafapnoe.

Die Symptome sind ähnlich, aber die Ursachen hier sind tendenziell kleiner: Vergrößerte Mandeln oder Polypen im Hals und in der Nase verengen die Atemwege oder ein zu kleiner Kiefer erschwert das Atmen.

Allergien und Fettleibigkeit haben manchmal den gleichen Effekt.

Auch Kinder schnarchen oft.

Aufgrund der Atempausen und der erschwerten Atmung sind sie nicht in der Lage, in einen erholsamen Tiefschlaf zu fallen, sondern befinden sich fast immer in der Phase vor dem Wachzustand.

Im Alltag fallen diese Kinder anfangs oft durch ihre Unruhe und Unkonzentriertheit auf.

Eine Aufmerksamkeitsstörung wird oft fälschlicherweise vermutet!

3. Durch mentalen Stress verursachte Schlaflosigkeit

Schlafstörungen ohne Atemstörungen können auch durch psychischen Stress verursacht werden.

Ärger in der Schule, Mobbing, Leistungsdruck oder starke Ängste führen dazu, dass es fast jede Nacht schwierig ist, einzuschlafen oder durchzuschlafen.

Die Diagnose ist hier oft viel schwieriger!

In manchen Fällen kann es hilfreich sein, einen Kinderpsychologen oder Psychotherapeuten aufzusuchen, der zusammen mit den Eltern die Ursachen untersucht und Techniken entwickelt, die dem Kind helfen, wieder zur Ruhe zu kommen.

Wie kann man Kindern und Jugendlichen helfen, besser zu schlafen?

Bei körperlichen Ursachen kann manchmal eine kleine Operation an den Mandeln oder den adenoiden Vegetationen das Problem beheben.

Wenn das nicht hilft, können Medikamente oder sogar eine Heimbeatmung eingesetzt werden.

Dabei trägt das Kind in seinem eigenen Bett eine geeignete Maske, die mit einem speziellen Gerät verbunden ist und beim Atmen hilft.

Auch eine gute Schlafhygiene kann bei Einschlaf- und Durchschlafproblemen helfen.

Wir haben fünf Tipps für dich, die deinem Kind zu einem besseren und erholsameren Schlaf verhelfen können.

1. Richte feste Rituale für die Schlafenszeit ein

Lies deinem Kind etwas vor, kuschle dich ein oder lass es leise Musik hören.

Rituale haben oft eine beruhigende Wirkung und läuten für Kinder die Ruhephase und das Ende des Tages ein.

Das hilft ihnen, einen festen Schlafrhythmus zu entwickeln.

Das Ritual sollte jedoch nicht länger als eine halbe Stunde dauern.

2. Schaffe eine optimale Schlafsituation

Computer, Handys oder Fernseher sind im Bett tabu!

Das Kinder- oder Jugendzimmer sollte Ruhe ausstrahlen, vor Lärm geschützt und dunkel sein.

Eine Raumtemperatur von 19 Grad Celsius ist optimal.

3. Sorge dafür, dass dein Kind sich während des Tages ausreichend bewegt

Dein Kind sollte sich tagsüber ausreichend bewegen, am besten an der frischen Luft.

So kann es abends besser einschlafen und tiefer träumen.

Achte auch darauf, dass es regelmäßig isst und nicht zu spät Abendbrot isst, wie kurz vor dem Schlafengehen.

4. Vermeide Vorhaltungen

Achte darauf, dass dein Kind vor dem Schlafengehen keine sogenannten aktivierenden Getränke wie Cola, Energydrinks oder Kaffee zu sich nimmt.

Diese Getränke wecken es auf und hindern dein Kind daran, ausreichend zu schlafen.

5. Dämpfe das Licht

Sorge dafür, dass kleine Kinder eine gute Nachtruhe haben, indem du möglichst wenig Licht in das Zimmer lässt.

Dies kann z. B. mit einem Nachtlicht erreicht werden, das Unbehagen oder Ängste dämpft.