Eltern versuchen, ihre Kinder auf unterschiedliche Weise auf die Herausforderungen der Welt vorzubereiten.
Der demokratische Erziehungsstil erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
Aber was bedeutet das wirklich?
Und hat das überhaupt einen Sinn?
Wer entscheidet wirklich, wohin die Familie geht?
Kann ich meinem Kind verbieten, im Haus Ball zu spielen?
Muss ich ihm ständig sagen, was es zu tun und zu lassen hat, oder sollte mein Kind auch ein Mitspracherecht haben?
Innerhalb eines bestimmten Rahmens macht es Sinn, den Kindern das Wort zu überlassen, um ihre Entwicklung zur Selbstständigkeit zu fördern.
Doch immer mehr Eltern treiben es zu weit.
Einfach ausgedrückt: Beim demokratischen Erziehungsstil treffen Eltern und Kinder als Gruppe gemeinsam Entscheidungen.
Diese Form der sozialpädagogischen Erziehung zeichnet sich durch Gleichheit und Sicherheit aus und eröffnet einen Raum für Diskussionen, in dem jeder die Freiheit hat, den anderen zu hinterfragen.
Ziel ist es, die Erziehung durch Mitbestimmung gerecht und kindgerecht zu gestalten und reflektiertes Handeln zu fördern.
Der demokratische Erziehungsstil geht auf den deutsch-amerikanischen Psychologen Kurt Lewin zurück, der in den 1930er Jahren seine Theorie über die drei großen Erziehungsstile des Laissez-faire, des autoritären und des demokratischen Erziehungsstils formulierte.
Wie sieht der demokratische Elternstil aus?
Tatsächlich kann die demokratische Erziehung im Familiensystem besser umgesetzt werden als in großen Gruppen.
Jedes Familienmitglied ist ein gleichberechtigter Teil der Gruppe, die sich in fairen und konstruktiven Diskussionen engagiert.
Gekennzeichnet durch Offenheit, Wärme und Akzeptanz, bewegt sich das Kind in einem vorher festgelegten und sicheren Handlungsbereich zwischen Freiheit und Autorität.
Es wird ermutigt, seine eigenen Wünsche und Vorstellungen zu äußern und auf altersgemäße Weise Verantwortung zu übernehmen.
Kritik ist immer anerkennend, einfühlsam und liebevoll.
Während Mama und Papa die Emotionen des Kindes ernst nehmen, geben sie konstruktives Feedback und treffen die endgültige Entscheidung.
Einschränkungen werden erklärt, damit die Jugendlichen sie verstehen können.
Was ohne strenge Regeln funktioniert, bringt Leichtigkeit ins Spiel und fördert die Unabhängigkeit und die mentale Stärke der Kinder in der Konfrontation.
Die wichtigste Grundregel ist, dass die eigene Freiheit dort aufhört, wo andere sie einschränken.
Die fünf besten Tipps für Eltern im demokratischen Erziehungsstil:
- Frage dich zuerst: Warum hat mein Kind das getan? Was ist in diesem Moment notwendig?
- Frage dein Kind nach seiner Meinung und lass dich überzeugen.
- Ergreife die Initiative, um dein Kind nicht zu belasten.
- Beobachte dein Kind immer genau und hör ihm aufmerksam zu.
- Achte zu deinem eigenen Wohlbefinden gut auf deine eigenen Bedürfnisse und zeige deine inneren Grenzen deutlich.
Trotz der harmonischen Koexistenz sind die Grenzen klar abgesteckt
Es ist wichtig, Kinder ab einem Alter von anderthalb Jahren zu sehen und zu hören.
Lass sie zwischen zwei Dingen entscheiden, frage sie nach ihrer Meinung oder akzeptiere, dass sie etwas selbst tun wollen.
Neben Einfühlungsvermögen ist es entscheidend, sie nicht mit zu vielen Fragen zu überhäufen und oft die Führung zu übernehmen.
Es ist sinnlos, ein anderthalbjähriges Kind zu fragen, wer das Abendessen zubereiten soll, Mama oder Papa.
Das macht keinen Sinn!
Dennoch schließt eine harmonische Koexistenz definierte Grenzen nicht aus.
Um Unterstützung und Orientierung zu bieten, sollten Eltern die Dinge in den Bereichen Sicherheit und Gesundheit klarstellen und ihnen einen sicheren Rahmen geben.
Eltern von Kindern ab drei Jahren sollten sich darin üben, Fragen zu stellen wie: „Wie fühlst du dich, wenn deine Schwester dir dein Spielzeug wegnimmt?“.
Es ist grundsätzlich demokratisch, dass die Kleinen „ihr emotionales Vokabular erweitern“, indem sie formulieren, wenn sie wütend sind und Hilfe brauchen.
Indem Kinder die Gefühle und Bedürfnisse nachahmen, die Eltern im Alltag äußern, lernen sie, sich selbst und andere zu verstehen.
Wer sich schon als Kind ernst genommen fühlt, bei der Entscheidungsfindung mitreden kann und lernt, in einem Team mit seinen Gefühlen umzugehen, kann sich später besser integrieren und Konflikte lösen.
Gleichzeitig wächst das Vertrauen in die Erzieher als fürsorgliche Partner.
Die Kinder fühlen sich gesehen, gehört und nehmen sich selbst als wertvoll wahr.
Sie lernen, dass sie durch ihr Handeln einen Unterschied machen können und zu friedlichen Menschen werden, die sich selbst und andere mit Mitgefühl akzeptieren und behandeln können.
Was sind die Vor- und Nachteile des demokratischen Elternstils?
Vorteile des demokratischen Erziehungsstils:
- Keine willkürlichen Verbote: Die Kinder müssen in der Lage sein, die Regeln zu verstehen.
- Bedürfnisse vertreten: In konstruktiven Diskussionen lernen die Kinder, ihre Wünsche zu vertreten.
- Kreativität ausdrücken: Das Einbringen eigener Ideen fördert die Individualität.
- Selbstvertrauen fördern: In der Diskussion schulen die Kinder ihre Eigeninitiative und ihr Selbstwertgefühl.
- Einen Sprachstil entwickeln: Wer für die Kommunikation zuständig ist, lernt früh, sich klar und komplex auszudrücken.
- Teamfähigkeit stärken: Die Überwindung von Problemen in einer Gruppe stärkt das Gefühl der Einheit und die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen.
- Verantwortung übernehmen: Das Teamspiel fördert die soziale Kompetenz und die Fähigkeit, sich gut in neue Gruppen zu integrieren.
- Empathie steigern: Andere Perspektiven zu verstehen fördert Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen.
- Motivation steigern: Eine konstruktive Diskussion erhöht die Lern- und Leistungsbereitschaft.
- Emotionale Stabilität: Wenn Kinder sich anerkannt fühlen, wirkt sich das positiv auf ihre Gefühlswelt aus.
Inconvénients du style d’éducation démocratique:
- Keine Grenzen anerkennen: Kinder wollen sich vielleicht behaupten, ohne die Grundregeln zu akzeptieren.
- Regeln diskutieren: Kinder wollen vielleicht endlos und ziellos diskutieren.
- Geduldsprobe für Eltern: Diskussionen mit Kindern wiederholen sich, sind oft anstrengend und unproduktiv.
- Akzeptanz auf Augenhöhe: Für Eltern kann es schwierig sein, Kinder als gleichberechtigte Diskussionspartner anzuerkennen.
- Mangelnder Respekt: Wer immer das letzte Wort haben will, kann den Respekt der anderen verlieren.