Nichts ist für den schulischen Erfolg wichtiger als die eigene Dynamik.
Eltern können diese Tipps nutzen, um ihr Kind zu motivieren.
Am ersten Schultag sind die Kinder noch sehr motiviert.
Neugierig gehen sie in den Schulalltag hinein.
Doch mit der Zeit werden Hobbys und Freunde meist wichtiger als das Lernen.
Daher ist es wichtig, die innere Motivation des Kindes rechtzeitig zu fördern.
Schüler, die motiviert sind und verstehen wollen, was sie lernen, kommen im Unterricht mehr mit und haben bessere Noten.
Eltern sollten ihr Kind also vor allem mit einer Sache unterstützen: mit Motivation!
Aber wie?
1. Sei mehr an den Lerninhalten als an den Noten interessiert!
Ein Kind muss gerne lernen und sich über sein neues Wissen freuen.
Dann entwickelt sich ein eigener Antrieb, den Psychologen als „intrinsische Motivation“ bezeichnen.
Im Gegensatz dazu lernen „extrinsisch motivierte“ Kinder nur, um gute Noten zu bekommen oder dem Lehrer zu gefallen.
In einer 2014 durchgeführten Studie mit 200 Grundschülern fanden die portugiesischen Forscherinnen Marina Lemos und Lurdes Veríssimo heraus, dass beide Formen der Motivation gleichzeitig funktionieren können.
Entscheidend ist ihr Verhältnis zueinander: Wenn die intrinsische Motivation, d. h. das Streben nach Spaß und Neugier, überwiegt, verbessern sich die Leistungen der Schüler in den Fächern.
Den Forschern zufolge spielte die extrinsische Motivation erst ab der dritten Klasse eine Rolle.
Wenn sie danach die Oberhand gewann, verschlechterten sich die Schulleistungen der Kinder wieder.
Um die intrinsische Motivation zu fördern, sollten Eltern mehr Wert auf den Lerninhalt als auf Noten legen.
Frag zum Beispiel zuerst, worum es in einem Test geht, anstatt nach dem Ergebnis zu fragen.
2. Unterstütze die Neugier der Kleinsten!
Kinder, die ihre verrückten Ideen umsetzen können, wie z. B. einen Regenwurm als Haustier zu halten oder grünen Saft aus Unkraut zu gewinnen, sind von Natur aus neugierig und lernwillig.
Denn sie erkennen, wie spannend es sein kann, neue Dinge zu entdecken und auszuprobieren.
Egal, wie ungewöhnlich die Ideen eines Kindes sind oder garantiert ins Chaos führen, unterstütze sie!
Lob kreativer Ideen, auch wenn sie nicht sofort bedeutsam und wichtig erscheinen.
Auf diese Weise helfen Eltern ihrem Kind auch dabei, seine eigenen Interessen und Grenzen kennenzulernen.
3. Fördere die Freizeitgestaltung!
Die Schule ist den Eltern oft wichtiger als Fußball usw., aber erst durch langfristige Aktivitäten erkennen die Kinder, dass es Ausdauer und Beharrlichkeit braucht, um kleine und große Erfolge zu erzielen.
Es spielt keine Rolle, ob sie Klavier oder Hockey spielen: Nur mit einer ausreichenden Ausbildung werden sie zu kleinen Profis.
Auch Durststrecken müssen überwunden werden.
Wer das verstanden hat, kann langweilige Lernphasen besser überstehen.
4. Erkläre deinem Kind, warum es lernen soll.
Kinder verstehen oft nicht, warum das Wissen, das sie in der Schule lernen, ihnen im Leben von Nutzen sein sollte.
Hilf ihnen dabei, denn Motivation braucht Ziele: „Wenn du schreiben lernst, kannst du z. B. Oma eine Geburtstagskarte schicken“.
„Mit guten Englischkenntnissen kannst du dich über das Internet mit Computerspielern aus der ganzen Welt unterhalten“
„Und eine bessere Note in Mathematik kann dir den Weg zu deinem Traumabschluss ebnen“
„Wenn du ein Ziel vor Augen hast, wirst du dich auch mit schwierigeren Lerninhalten beschäftigen wollen.“
5. Sei motiviert!
2011 zeigte ein Team unter der Leitung von Idit Katz von der Ben-Gurion-Universität im Negev in Israel, wie wichtig die Grundeinstellung der Eltern für die Motivation des Kindes ist.
Die Forscher befragten 135 Schüler und ihre Mütter oder Väter und stellten fest, dass Eltern, die aus Spaß und aus eigener Initiative bei den Hausaufgaben halfen, ihrem Kind ein positiveres Gefühl des Lernens vermittelten und sich empathischer verhielten als diejenigen, die ihren Nachwuchs aus Pflichtgefühl unterstützten.
Ihr empathisches Verhalten wiederum förderte die intrinsische Motivation der Kinder.
6. Biete deine Hilfe nicht übereilt an!
Auch wenn die Motivation der Eltern für die Kinder wichtig ist, sollte man es mit der Hilfe nicht übertreiben!
Dies ergab eine Studie eines Teams unter der Leitung von Alois Niggli von der Pädagogischen Hochschule Freiburg in der Schweiz.
Die Forscher befragten mehr als 1400 Achtklässler über das Engagement ihrer Eltern bei den Hausaufgaben und testeten ihre Französischkenntnisse zu Beginn und am Ende des Schuljahres.
Schlechtere Schulleistungen wurden mit einer stärkeren elterlichen Einmischung in Verbindung gebracht.
Übrigens: In dem Maße, in dem sich die Erwachsenen mehr einmischten, verschlechterten sich die Leistungen ihrer Kinder noch mehr.
Eltern sollten ein Kind daher jede Aufgabe selbst ausprobieren lassen, bevor sie Unterstützung anbieten, und dann immer die Schritte betonen, die das Kind selbstständig abgeschlossen hat.
Nur so kann es lernen: Jede Anstrengung führt zu einem Erfolg, auf den ich stolz sein kann.
Wenn du zu sehr in den Lernprozess eingreifst, riskierst du, dass die Kinder abhängig werden und wenig Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten haben.
7. Sei geduldig!
Auch das motivierteste Kind kann einen schlechten Tag haben.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen: Fehler und Rückschritte sind erlaubt.
Manchmal geht das Lernen schneller, manchmal langsamer.
Und man kann sein Ziel auch über Umwege erreichen.
Eltern müssen Geduld haben.
Übermäßiger Leistungsdruck ist der größte Feind der Motivation, führt zu überhöhten Ansprüchen und macht dich passiv.
Lege stattdessen den Schwerpunkt auf das, was das Kind bereits erreicht hat.
Bei Annäherung an das Ziel biete eine Belohnung an, z. B. eine gemeinsame Reise.
Dann ist der letzte Schritt in kürzester Zeit erledigt.