Eltern können ihren Kindern nicht ermöglichen, ein stressfreies Leben zu führen.
Nicht in diesen Zeiten.
Aber sie können ihrem Nachwuchs helfen, mit Problemen umzugehen.
Die Art und Weise, wie Eltern mit ihrem eigenen Stress und ihren Problemen umgehen, prägt auch ihre Kinder.
Vor allem in dieser Zeit, die wir gerade durchleben, sind Kinder besonders gestresst.
Etwa ein Drittel der Kinder hat mit den Folgen der langen Einschränkungen zu kämpfen.
Ein gutes Familienleben ist jedoch eine große Stütze für die Kinder.
Sei deinen Kindern also ein gutes Vorbild, damit sie so gut wie möglich ruhig sind.
Sorge dafür, dass du selbst so ausgeglichen wie möglich bist.
Zeige deinen Kindern, wie sie sich entspannen können – mit Sport, Spielen oder Entspannungsübungen.
Und wenn etwas nicht in Ordnung ist, beruhige dich.
Vielleicht hast du hohe Erwartungen an dich selbst, dann weißt du, dass dies ein großer Stressfaktor sein kann.
Hilf deinem Kind – und dir selbst – dabei, realistische Erwartungen an den Lernerfolg zu entwickeln.
Setze deine Kinder nicht zu sehr unter Leistungsdruck, aber zeige guten Willen, besonders wenn dein Kind unter Druck steht.
Lobe es, wenn du weißt, dass es sich angestrengt und sein Bestes gegeben hat, auch wenn die Noten nicht überragend waren.
Das hilft deinem Kind, Selbstvertrauen zu entwickeln.
1. Zeige deinem Kind, dass du dich für ihn interessierst
Nimm dir Zeit für dein Kind.
Sprich über alltägliche Dinge, über das, was sie gerade erlebt haben, über Filme, die du gemeinsam gesehen hast, oder über irgendetwas anderes.
Kocht und esst gemeinsam.
Und lass einen Termin ausfallen, um mit den Kindern zu spielen.
2. Schaffe Gelegenheiten für Gespräche
Deine Kinder sollten wissen, dass sie mit ihren Problemen immer zu dir kommen können, egal, um welches Problem es sich handelt.
Hilf ihnen, die Probleme selbst zu lösen.
Zum Beispiel, indem du aufmerksam zuhörst und dem Kind die Gelegenheit gibst, seine Gefühle, Wünsche und Möglichkeiten mit dir zu erforschen.
Bei jüngeren Kindern ergeben sich Gesprächsanlässe meist auf natürliche Weise, z. B. nach der Schule, vor dem Schlafengehen oder beim gemeinsamen Spielen.
Bei älteren Kindern und Jugendlichen macht es Sinn, eine Gelegenheit für ein ruhiges Gespräch zu schaffen.
Du kannst ruhige Momente für intensive Gespräche finden, z. B. wenn du mit deinem Kind kochst, einen Ausflug machst oder vielleicht wieder gemeinsam ins Café gehst.
3. Höre aufmerksam zu, wenn dein Kind über seine Gefühle spricht.
Wenn dein Kind gestresst ist, gehe sensibel darauf ein.
Zum Beispiel: „Du siehst besorgt aus, ist etwas nicht in Ordnung?“ oder: „Du siehst aufgeregt aus, möchtest du darüber reden?“.
Allein das Ansprechen von Stress kann ihm helfen, sich besser zu fühlen.
Zwinge dein Kind aber nicht dazu.
Biete das Gespräch an und lass es entscheiden, wann es mit dir sprechen möchte.
Und wenn es mit dir spricht, höre aufmerksam zu, wenn es über seine Gefühle spricht.
So kann es besser mit ihnen umgehen.
4. Organisiere Familientreffen
Regelmäßige Gesprächszeiten für Familienprobleme helfen dabei, Konflikte schnell zu lösen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.
Bei solchen Familientreffen kannst du gemeinsam Regeln einführen, die das Gespräch konstruktiv machen.
Zum Beispiel: zuhören, sich gegenseitig ausreden lassen, lieber über die eigenen Gefühle sprechen, als andere zu beschuldigen.
5. Gib ein bisschen Freiheit!
Jedes Familienmitglied braucht manchmal Zeit und Raum, um allein zu sein.
Gib dir und deinen Kindern die Möglichkeit dazu.
6. Schlaf ist extrem wichtig, um Stress zu bekämpfen
Vor allem in schwierigen Zeiten ist es wichtig, ausreichend zu schlafen.
Schließlich fühlen sich diejenigen, die ausreichend schlafen, besser und sind belastbarer.
Achte daher darauf, dass dein Kind nachts ausreichend schläft – acht bis zehn Stunden sind ideal.
Regelmäßige Schlafens- und Aufstehzeiten sind hilfreich.
Hilf deinem Kind, diese Zeiten einzuhalten.
Es ist besser, vor dem Schlafengehen nichts Aufregendes zu tun, sondern etwas Entspannendes zu hören oder zu lesen, z. B. ein Hörbuch.
Vermeide vor allem das Smartphone!
Es sollte vor dem Schlafengehen ausgeschaltet werden.
Wenn dein Kind länger als zwei Wochen Schlafprobleme hat, solltest du mit deinem Kinderarzt darüber sprechen.
7. Bewegung verbessert die Stimmung!
Ausreichend Bewegung hilft auch der Seele und senkt das Risiko von psychischen Erkrankungen.
Achte darauf, dass sich dein Kind ausreichend bewegt.
Wenn ihr gemeinsam Sport treibt, stärkt das eure Beziehung noch mehr.
Zum Beispiel draußen beim Radfahren, Laufen oder Spazierengehen.
Auch das Tageslicht hebt die Stimmung.
Sport im Verein ist auch gut.
Achte aber darauf, dass es keinen Freizeitstress gibt.
Dein Kind braucht Zeit zum Spielen, Toben und Ausruhen.
8. Biete deinem Kind gezielte Hilfe an
Halte Augen und Ohren für dein Kind offen.
Dann fällt dir am ehesten auf, dass dein Kind unter Stress leidet, und du kannst gezielt um Hilfe bitten.
Beobachte dein Kind wohlwollend und interessiert, um Verhaltensänderungen frühzeitig zu bemerken.
Wenn du merkst, dass es deinem Kind nicht gut geht, sprich es einfühlsam an.
Notiere dir gegebenenfalls die Ursache und die Häufigkeit der Beschwerden, damit du sie bei einem Arztbesuch beschreiben kannst.
Vielleicht wird dein Kind, wenn es älter ist, selbst gerne eine solche Liste führen.
9. Suche professionelle Unterstützung!
Wenn du denkst, dass du deinem Kind in seiner problematischen Situation nicht helfen kannst, scheue dich nicht, professionelle Hilfe zu suchen.
Zum Beispiel in einer Familienberatungsstelle, bei Ihrem Kinderarzt oder bei einem Psychotherapeuten.
Wenn es Probleme in der Schule hat, kann ein Gespräch mit dem Klassenlehrer oder einem Tutor hilfreich sein.