In Deutschland endet fast jede zweite Ehe mit einer Scheidung.
Ganz ehrlich, das macht einem Angst!
In jedem Fall sind es die Kinder, die darunter leiden, auch wenn viele die Trennung und Scheidung anfangs als positiv empfinden.
Finden wir also heraus, was sich hinter diesem Paradoxon verbirgt und wie sich Familien verhalten, wenn der Vater umzieht.
Tatsächlich ist es für Kinder heutzutage kein Stigma mehr, Eltern zu haben, die nicht mehr unter demselben Dach leben.
In der Schule und im Kindergarten lernen sie, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass Mama und Papa sich trennen.
Trennungen sind also zur Normalität geworden.
Vor allem in zerstrittenen Familien und problematischen Partnerschaften bringt eine Trennung für alle Beteiligten eine Erleichterung.
Nachhaltige Probleme für Kinder entstehen erst nach der Trennung
Wir wollen die Denkmuster unserer Kinder nicht so einfach abtun.
Denn die Zunahme von Scheidungen und der Übergang zu einer normalen Lebenssituation sind mit einer inhärenten Gefahr verbunden.
Wenn es einen Streit zwischen Mama und Papa gibt, machen sich die Kinder viel eher Sorgen, dass sie sich scheiden lassen könnten.
Sie wissen, dass diese Gefahr über ihrer Familie schweben kann.
Kinder wollen Eltern, die mit ihnen zusammenleben, unter demselben Dach, im selben Familienkokon.
Eine Trennung ist nicht in ihrem Interesse.
Dennoch sollten die Eltern nicht davon ausgehen, dass die Trennungskinder von nun an ein unglückliches Leben führen werden.
Außerdem hat die Trennung keinem der beiden Elternteile geschadet und macht unsere Kinder nicht zu Erwachsenen, die viel eher zur Scheidung neigen.
Dies wurde durch umfangreiche Studien belegt, die das Verhalten und die Entwicklung von Scheidungskindern über viele Jahre hinweg beobachtet haben.
Der schwierigste Moment ist, wenn Papa auszieht
In den meisten Fällen beginnt das Problem, wenn der Vater auszieht.
An diesem Punkt muss dir bewusst sein, dass der bis dahin bestehende Familienzusammenhalt ein Ende gefunden hat.
Auch wenn es keine gute Lösung ist, nur wegen der Kinder in einer Beziehung zu bleiben, sollte ein Streit nicht zu voreilig das Ende der Familie einläuten.
Oft gibt es nachhaltige Hilfe und Unterstützung, die die Liebe und Zuneigung in die Beziehung zurückbringen.
Die Kinder müssen lernen, mit der Tatsache zu leben, dass ihr Vater nicht mehr zu Hause ist.
Für viele ist das ein Schock!
Denn sie denken sich: Wenn Papa sie schon verlassen konnte, was hindert dann Mama daran, das Gleiche zu tun?
Die schwierigste Zeit folgt auf die ersten zwei Jahre nach der Trennung der Eltern
In dieser Zeit sind es die deutlichsten Veränderungen, mit denen Mama, Papa und die Kinder umzugehen lernen.
Aber diese Zeit bietet auch viele Möglichkeiten, das Erlebte zu verarbeiten und als Chance für eine positive Zukunft und eine neue Familienform zu nutzen.
Die volle Verantwortung für den Zusammenhalt und eine Verbindung in der Zukunft liegt allein bei den Eltern.
Wie teilt man seinem Kind die Scheidung mit?
Viele Eltern haben Angst, mit ihren Kindern über die Trennung oder Scheidung zu sprechen.
Es ist keine Lösung, zu schweigen und die Kinder vor vollendete Tatsachen zu stellen, wenn der Vater das Haus verlässt.
Sei bei diesem Thema besonders sensibel und suche nach einem Gespräch, das dem Alter deines Kindes entspricht.
Es ist nämlich ein Unterschied, ob man seinem sechsjährigen Sohn oder seinem Teenager von der Scheidung erzählt.
Entscheidend ist das magische Denken von Kleinkindern, die auch an den Weihnachtsmann und den Osterhasen glauben.
Eine so starke Fantasie und Vorstellungskraft ist sehr gefährlich und kann Kinder verletzen.
Väter sollten sich vor fahrlässigen Aussagen hüten, wie: „Ich kann das Chaos, das ihr verursacht, nicht mehr ertragen“.
In den meisten Fällen erinnern sich die Kinder an solche Aussagen und berichten darin über den Umzug und die Trennung.
Je älter unsere Kinder werden, desto stärker wird ihr Schutzschild.
Das ist aber kein Grund für uns Eltern, es zu übertreiben.
In jedem Fall ist es wichtig, wie Papa den Umzug ankündigt.
Es spielt keine Rolle, ob das Kind drei oder zehn Jahre alt ist.
Was auch immer passiert, er muss seinem Kind liebevoll und intensiv in die Augen schauen und ihm sagen, dass Mama und Papa sich trennen.
Von diesem Moment an werden sie nicht mehr zusammen wohnen.
Mama und Papa werden immer für dich da sein. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du bist unser großer Liebling.
Auch Kinder, die sich noch nicht ausdrücken können, haben das Recht, über die Trennung informiert zu werden.
Wie überleben getrennte Familien in Krisenzeiten?
Ein Vater sollte niemals Sympathie für seinen Umzug erwarten, auch wenn die Kinder schon älter sind.
In ihren Augen verlässt er nämlich die Familie.
Er gibt seine Verantwortung ab.
Kein Kind versteht, wenn Mama oder Papa nicht mehr mit ihren Kindern zusammenleben.
Es macht die Sache übrigens nicht leichter, wenn man die wahren Gründe für die Trennung nennt und alles, was passiert ist, ausführlich erklärt.
Auch wenn der Vater bereits ausgezogen ist, sollte er für seine Kinder erreichbar und ansprechbar bleiben.
So gibt er der ganzen Familie das Gefühl, nicht aus ihrem Alltag zu verschwinden.
Beide Partner müssen angesichts der Trennung zusammenhalten.
Ich weiß, das klingt widersprüchlich, ist aber wichtig.
Es geht darum, sich auf die Kinder zu konzentrieren.
Findet von Anfang an eine Lösung, wie ihr den Alltag aufteilen könnt, damit jeder einen möglichst gleichen Anteil an der Betreuung erhält.
Am besten ist es, wenn ihr euch regelmäßig trefft, um den Tagesablauf an die Bedürfnisse und Wünsche jedes Einzelnen anzupassen.
Schließlich habt ihr viele Jahre als Partner zusammen verbracht und konntet den Alltag gemeinsam organisieren.
Es sollte also auch in Zukunft kein Problem sein, immer Zeit für die Familie und die Kinder zu haben, damit niemand vernachlässigt wird.