Jugendliche feiern gerne.
Die Eltern stören mit ihren Regeln und Verboten.
Das ist eine Kombination, die Konflikte garantiert.
Das Wochenende steht vor der Tür, aber anstatt Zeit mit der Familie zu verbringen, hat dein launischer Teenager nur eines im Sinn: Party machen, tanzen, feiern.
In der Pubertät lösen sich die Jugendlichen immer mehr von ihren Eltern und fordern immer mehr Freiheit.
Wenn Jugendliche das Feiern auf eigene Faust entdecken, gibt es viel Treibstoff für Streitigkeiten.
Dennoch sind klare Absprachen und eine konsequente Erziehung durch die Eltern für alle Seiten hilfreich.
Es ist wichtig, dass du deinem Kind klar erklärst, warum diese Grenzen und Regeln wichtig sind.
Es geht nicht darum, deinen Teenager zu ärgern, sondern ihn vor möglichen Gefahren zu schützen.
Sei offen mit deinen Bedenken, um deine Botschaft zu vermitteln.
Bedenke aber auch, dass Jugendliche ihre eigenen Erfahrungen machen müssen, um Verantwortungsbewusstsein und Selbstvertrauen zu entwickeln.
Sage deinem Kind, dass du ihm vertraust und dass du es mit diesem Vertrauen in seine neue Freiheit gehen lässt.
An welche Regeln muss sich dein Teenager halten?
Versuche, mit deinem Sohn oder deiner Tochter eine faire Ausgangssperre zu vereinbaren.
Partys und Diskothekenbesuche sind etwas für das Wochenende.
Unter der Woche sollten Jugendliche nur dann feiern gehen, wenn am nächsten Tag keine Schule ist.
Was das Nachhausegehen betrifft, kannst du das Jugendschutzgesetz als Leitfaden verwenden.
Da jedoch z. B. private Partys oder Treffen mit Freunden nicht geregelt sind, musst du Zeiten aushandeln, die dem Alter deines Kindes entsprechen.
Dies könnte z. B. wie folgt aussehen:
- Von 12 bis 13 Jahren bis 21 Uhr
- Ab 14 Jahren bis 22 Uhr
- Ab 15 Jahren bis 23 Uhr
- Ab 16 Jahren bis Mitternacht
Je nachdem, wie und wo die Jugendlichen feiern wollen, kannst du auch bei den Ausgehzeiten flexibler sein.
Es sollte klargestellt werden, dass es sich hierbei um eine Ausnahme handelt und die normalen Ausgehzeiten für den nächsten regulären Discobesuch gelten.
Das Jugendschutzgesetz setzt Jugendlichen, Eltern und Organisatoren von Veranstaltungen bestimmte Grenzen, wenn es um das Ausgehen geht.
Eltern oder Veranstalter, die diese Grenzen zu locker nehmen, können mit einer hohen Geldstrafe belangt werden.
Wenn Jugendliche ohne Eltern oder einen anderen Erziehungsberechtigten reisen, gilt Folgendes:
Clubs und Diskotheken
Jugendliche ab 16 Jahren dürfen in Clubs und Diskotheken feiern, allerdings nur bis Mitternacht.
Unbegrenztes Feiern ist nur für Jugendliche ab 18 Jahren möglich.
Pubs und Bars
Jugendliche unter 16 Jahren dürfen sich zwischen 5 Uhr und 23 Uhr in Pubs aufhalten, wenn sie essen, trinken oder reisen.
Ab 16 Jahren dürfen sie bis Mitternacht bleiben.
Ab 18 Jahren gibt es keine Einschränkungen.
Kinos
Jugendliche unter 14 Jahren dürfen keine Vorstellung besuchen, die nach 20 Uhr endet.
Für 14- und 15-Jährige muss der Film spätestens um 22 Uhr enden, für 16- und 17-Jährige spätestens um Mitternacht.
Außerdem muss die jeweilige Alterseinstufung des Films berücksichtigt werden.
Ausnahmen gelten, wenn die Jugendlichen von einem Sorgeberechtigten oder einer erziehungsbeauftragten Person begleitet werden.
Dann dürfen sie zeitlich unbegrenzt in Restaurants, Clubs oder Diskotheken gehen.
Auch wenn in einem bestimmten Rahmen Partys für Jugendliche veranstaltet werden – z. B. ein Auftritt der eigenen Band, Treffen in einem Jugendprojekt – sind die Ausgehzeiten geregelt.
Sicher nach der Party nach Hause kommen
Besprich mit deinem Kind, wie es nach der Party oder der Diskothek nach Hause kommen soll.
Es ist wichtig, dass Jugendliche nach der Party nicht allein nach Hause gehen, da sie leichte Beute für verschiedene Formen von Übergriffen sind.
Für den Nachhauseweg gibt es mehrere Möglichkeiten:
Elterntaxi
Hole dein Kind und seine Freunde selbst mit dem Auto ab.
Sie können mit den anderen Eltern vereinbaren, ob ihr abwechselnd das Elterntaxi organisiert.
Nacht- und Discobusse
Vor allem in ländlichen Gebieten bietet der örtliche öffentliche Nahverkehr oft Diskobusse an, die Jugendliche nutzen können, um nach einer Party sicher nach Hause zu kommen.
Taxi
Gib deinem Kind genügend Geld für das Taxi mit, damit es jederzeit eine sichere Heimfahrt finanzieren kann.
Fahrgemeinschaften
In der Gruppe von Freunden sorgt ein Fahrer dafür, dass alle sicher nach Hause kommen.
Mache deutlich, dass dein Kind niemals in das Auto einsteigen darf, wenn der Fahrer betrunken oder angetrunken wirkt.
Wie löst man Konflikte, wenn das Kind nach Hause kommt?
Dein Kind hält sich nicht an die Regeln: Es hat die Zeit vergessen, den Bus verpasst oder der Akku des Mobiltelefons ist leer.
Leider ist es nicht immer möglich, pünktlich nach Hause zu kommen, und wenn sich dein Kind generell an die Uhrzeit hält, ist das nicht das Ende der Welt.
Solange dies nicht regelmäßig vorkommt.
Wenn Jugendliche auf Partys gehen und wiederholt die gegenseitigen Absprachen ignorieren, solltest du Konsequenzen ziehen.
Zum Beispiel in Form einer Absage der Feiern für die nächsten Wochenenden.
Nur so wird klargestellt, dass die gemeinsam vereinbarten Regeln nicht willkürlich geändert werden können.
Dein Kind kommt betrunken nach Hause
In Wirklichkeit kannst du nicht verhindern, dass dein Kind früher oder später seine ersten Erfahrungen mit Alkohol macht.
Wenn Jugendliche feiern, können Bier, alkoholarme Getränke oder „harte“ Getränke leicht dabei sein, auch wenn der Verkauf durch das Jugendschutzgesetz streng geregelt ist.
Achte darauf, dass du deinem Kind klar machst, dass es, auch wenn es betrunken ist, nach Hause gehen muss.
Er darf keine Angst vor Vergeltungsmaßnahmen haben!
Auch wenn diese unvermeidlich sind, sollte dies nicht in einer Moralpredigt oder einem Streit enden.
Finde das richtige Gespräch und mache ihm die Gefahren des regelmäßigen Konsums bewusst.
Sprich über die Abhängigkeit und den Schmerz, der auf ein gutes Besäufnis folgt.
Tatsächlich könnte allein die Tatsache, dass dein Kind diesen Schmerz verspürt, ein guter Weckruf für dein Kind sein.
Du weißt genau, wovon ich spreche 🙂 .
Statt einer Moralpredigt, bei der du auf dein Kind von oben herab schaust, ist es ein Gespräch auf Augenhöhe, das du führen solltest.
Dadurch wird es für dich auch einfacher, herauszufinden, warum dein Kind Alkohol trinkt.
Es muss dir klar sein, dass auch dein eigener Alkoholkonsum auf den Prüfstand gestellt wird.
Du kannst nur das glaubwürdig vertreten, was du deinem Kind vorlebst.
Sobald es um Regeln geht, gibt es Streit!
Auch bei fairen und ausgewogenen Regeln kann es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten und Konflikten kommen.
Oft geht es dabei gar nicht um die Regeln selbst.
Dein Kind testet die Grenzen aus und kann laut, verletzend oder abweisend sein.
Das gilt natürlich nicht nur für das Thema Ausgehen.
Jugendliche in diesem Alter suchen die Konfrontation und Reibungspunkte.
Dabei kann es sich um Ausflüge, Schulaufgaben oder auch nur um den Abwasch handeln.
Diskussionen sind anstrengend und langweilig, aber sie stellen auch einen Kontakt zu deinem Kind her und geben ihm eine Orientierung.