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3 Tipps zur Stärkung der exekutiven Funktionen des Kindes

Dein Kind ist ein kleiner Wirbelwind, immer in Bewegung und für alles zu begeistern?

Wir gratulieren dir ganz herzlich!

So sollte ein gesundes Kind aussehen.

Wenn dein Kind jedoch:

  • sein Verhalten nicht bewusst steuern kann
  • nicht vorausschauend handeln kann
  • nicht in der Lage ist, sich auf eine Sache zu konzentrieren
  • nicht in der Lage ist, seine Gefühle zu kontrollieren
  • nicht „folgt“/nicht hört
  • provoziert absichtlich

… Dann wird die Situation immer komplizierter!

Das ist für Eltern und Lehrer anstrengend.

Für die Selbstregulation und die Impulskontrolle kommen die exekutiven Funktionen des Gehirns zum Einsatz.

Exekutive Funktionen sind geistige Fähigkeiten, die unser Denken und Handeln kontrollieren.

Man spricht auch von Selbstbeherrschung, Selbstdisziplin oder Willenskraft.

Selbstbeherrschung hat einen positiven Einfluss auf ein erfolgreiches Leben.

Wer jedoch nachlässig jedem Impuls folgt, wird es schwer haben, seine Pläne zu verwirklichen und langfristig erfolgreich zu sein.

Diese Menschen neigen dazu, zerstreut und unkonkret zu sein, sie handeln unüberlegt und können die langfristigen Folgen nur schwer abschätzen.

Dies kann oft Beziehungen oder die Gesundheit gefährden.

Exekutive Funktionen sind sehr wichtig für eine bessere geistige Leistungsfähigkeit und eine sozial-emotionale Entwicklung.

Sie ermöglichen die Kontrolle von Gedanken und Handlungen.

Es können Pläne entwickelt und umgesetzt werden.

Die Impulskontrolle ermöglicht es, das Verhalten anzupassen und Verhaltensänderungen vorzunehmen.

Sie ermöglicht es, einen Schritt zurückzutreten und Perspektiven zu entwickeln.

All dies bildet die Grundlage für erfolgreiches Lernen und wirkt sich auf die späteren Schulleistungen aus.

Die gute Nachricht ist: Selbstbeherrschung ist lernbar!

Selbst wilde Kinder können Schritt für Schritt dazu angeleitet werden, sich besser zu kontrollieren.

Wie entwickeln sich die exekutiven Funktionen?

Die exekutiven Funktionen entwickeln sich im Vergleich zu anderen kognitiven Funktionen sehr langsam.

Sie entwickeln sich von der frühen Kindheit bis ins frühe Erwachsenenalter.

Kleinen Kindern fällt es oft schwer, ihre Gedanken und Handlungen zu regulieren.

Je älter sie werden, desto besser sind sie dazu in der Lage.

Mit zunehmender Reife des Gehirns verbessern sich diese Funktionen kontinuierlich.

Im Kindergartenalter kommt es zu einem deutlichen Anstieg der Rahmenleistung.

Die Kinder lernen, Personen und Situationen besser einzuschätzen, sie beginnen, Pläne zu schmieden und können häufiger die Folgen berechnen.

Am Ende der Grundschule sind die individuellen Funktionen relativ gut entwickelt.

Die Entwicklung der exekutiven Funktionen wird von biologischen und Umweltfaktoren beeinflusst.

Während wir die biologischen Faktoren kaum beeinflussen können, können wir die Umwelt unserer Kinder positiv beeinflussen.

Das menschliche und insbesondere das kindliche Gehirn entwickelt sich mit seiner Nutzung.

Die verwendeten Nervenbahnen werden immer stärker ausgeprägt.

Diejenigen, die ungenutzt bleiben, werden abgebaut.

Regelmäßige Unterstützung auf einem angemessenen Niveau kann zur Selbstregulation führen.

Die exekutiven Funktionen sind im Frontallappen (Gehirn) angesiedelt.

Die Funktion dieser Gehirnregion wird durch Stress, Einsamkeit und körperliche Inaktivität stark negativ beeinflusst.

Erwarte keine guten Fortschritte von deinem Kind, wenn die Familiensituation angespannt ist, wenn es sich gerade mit seinem besten Freund gestritten hat oder wenn es eine Woche lang im Bett geblieben ist.

Die exekutiven Funktionen lassen sich in drei Unteraspekte unterteilen.

Diese sind unabhängig voneinander, arbeiten aber je nach Aufgabe immer zusammen, wobei sie unterschiedlich gewichtet werden.

1. Das Arbeitsgedächtnis

Das Arbeitsgedächtnis ist die “ Klebezettel “ in deinem Kopf.

Alle Informationen werden dort kurzzeitig gespeichert und verarbeitet.

Diese Aufrechterhaltung von Informationen und deren Verarbeitung ist die Voraussetzung für fast alle kognitiven Leistungen.

Das Arbeitsgedächtnis kann mit dem Arbeitsspeicher eines Computers verglichen werden.

Es besteht nicht nur aus Speicher.

Dort werden Informationen kombiniert, verarbeitet und verändert.

Informationen werden nicht nur linear verarbeitet, auch das Lösen von Problemen, das Planen von Arbeitsschritten oder das „Verlassen der gewohnten Pfade“ gehören dazu.

Es kann auch auf bereits gespeicherte Informationen zugegriffen werden, die ebenfalls in die Verarbeitung einbezogen werden.

Wie bei einem Computer beeinflusst die Leistung des Arbeitsgedächtnisses die Leistung des Gesamtkonstrukts.

Das Arbeitsgedächtnis ist für Lernprozesse sehr wichtig.

Dies wird durch eine starke Korrelation zwischen der Leistung des Arbeitsgedächtnisses und dem Schulerfolg verdeutlicht.

Mehrere wissenschaftliche Studien haben einen Zusammenhang zwischen dem Lernen und Entwicklungsstörungen wie Lese- und Rechtschreibschwäche, Rechenschwäche und ADHS mit Defiziten im Arbeitsgedächtnis aufgezeigt.

In einem gut entwickelten Arbeitsgedächtnis kann die Speicherung von aufgabenrelevanten Informationen und deren Verarbeitung effizienter erfolgen.

Arbeitsgedächtnis und Stress

Dein Kind kann nicht immer auf einem Standardniveau Leistung erbringen.

Auch Kinder empfinden manchmal Stress.

Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol werden bei Druck, Streit oder einer (gefühlten) Prüfungssituation im Körper ausgeschüttet.

Diese Hormone blockieren die Leistung des Arbeitsgedächtnisses.

Kinder haben feine Antennen und unser Stress kann sich negativ auf sie auswirken.

2. Die Impulskontrolle

Die Impulskontrolle ist ein inneres Stoppschild.

Es hilft uns, einen Moment innezuhalten, die Situation zu bewerten und unangemessene Verhaltensweisen zu unterdrücken.

Eine gute Impulskontrolle ermöglicht es uns, dem ersten Impuls zu widerstehen und stattdessen sinnvoll zu handeln.

Festgefahrene Denkmuster können aufgebrochen werden.

Grundsätzlich sind alle Spiele geeignet, wenn dein Kind nicht sofort das tun kann, was es anfangs tun möchte.

Dies gilt für die meisten Spiele mit Regeln, da sich das Kind an die vereinbarten Regeln halten muss und nicht dem ersten Impuls folgen kann.

Wenn du zum dritten Mal zum Startpunkt zurückkehren musst, ist das eine sehr gute Übung, um die Ruhe zu bewahren.

Aber zu warten, bis du an der Reihe bist, ist bereits eine gute Möglichkeit, die Impulskontrolle zu fördern.

3. Geistige Flexibilität

Kognitive Flexibilität ist die Fähigkeit, sich an neue Situationen und Anforderungen anzupassen.

Sie ermöglicht es uns, Alternativen wahrzunehmen, sie zu erwägen und abzuwägen, welche in dieser Situation die beste ist.

Dank der Flexibilität können wir Veränderungen meistern und kreativ sein.

Kognitive Flexibilität ist die Voraussetzung für soziales Verhalten, um andere Perspektiven einzunehmen und sich in andere Menschen einfühlen zu können.

Sie ermöglicht es, für die Meinungen anderer offen zu bleiben, die Argumente anderer zu verstehen und aus Fehlern zu lernen.

Ändere die Regeln in bekannten Spielen, z. B. entwickle eigene Pläne (plane eine Reise, backe eine Pizza, plane ein Festessen usw.) oder suche nach Spielen, bei denen es mehrere Lösungen gibt.

Alle Spiele, bei denen es mehrere Möglichkeiten gibt, etwas zu lösen.

Auch die Beziehung zwischen Eltern und Kind ist entscheidend.

  • Wie viel Aufmerksamkeit erhält das Kind?
  • Verhält es sich so, um wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen?
  • Akzeptierst du dein Kind oder hat es Angst, etwas falsch zu machen?
  • Wie reagiert es, wenn es verliert?

Sei sensibel für den Zustand deines Kindes.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele Kinder sich „falsch verhalten“, weil sie wissen, dass hinter der Schelte ihrer Eltern nichts steckt.

Das Ergebnis ist, dass die Kinder es immer mehr versuchen und die Eltern sich immer hilfloser fühlen.

Vereinbare ein paar klare Regeln und die Konsequenzen bei Nichteinhaltung.

Und sorge dafür, dass sie eingehalten werden!