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Was passiert, wenn Kinder keine elterliche Liebe erfahren?

Wenn Kinder in ihrer Kindheit nicht die Zuneigung und Liebe ihrer Eltern erfahren, kann dies im Erwachsenenalter weitreichende Folgen und Auswirkungen haben.

Denn nur durch die Zuneigung und Fürsorge des nahen sozialen Umfelds und vor allem der Eltern lernen Kinder das wichtige Grundvertrauen kennen und können darauf ihre späteren Freundschaften und Beziehungen aufbauen.

Fehlt es hingegen an elterlicher Zuneigung, ist es für Kinder äußerst schwierig, anderen zu vertrauen, sich zu öffnen und Selbstvertrauen zu entwickeln.

Warum ist Zuneigung so wichtig für Kinder und ihre Entwicklung?

Kinder haben ein angeborenes Bedürfnis, Zuneigung, Liebe und Geborgenheit zu erfahren und vor allem von ihren Eltern wahrgenommen zu werden.

Wenn Eltern in ihrer eigenen Kindheit nur wenig oder gar keine Zuneigung gespürt haben, geben sie dieses Verhalten meist unbewusst an ihre Kinder weiter.

Die Erfahrung wird so an die nächste Generation weitergegeben, wenn das Muster nicht rechtzeitig durchbrochen wird.

Ohne elterliche Zuneigung gehen Kinder fälschlicherweise davon aus, dass Distanziertheit oder Gleichgültigkeit und in manchen Fällen sogar Kaltherzigkeit normales elterliches Verhalten sind.

Im weiteren Verlauf ihres Lebens suchen Kinder daher oft verzweifelt nach der Zuneigung anderer oder ziehen sich völlig zurück und vertrauen niemandem.

Zuneigung ist das wichtigste emotionale Grundbedürfnis von Kindern und trägt wesentlich zu einer gesunden Entwicklung bei.

Folgen und Auswirkungen des Mangels an elterlicher Zuneigung

Wie kann man erkennen, ob ein Kind unter einem Mangel an Zuneigung leidet, und auf welche Anzeichen sollte man achten?

Damit du gegebenenfalls rechtzeitig reagieren kannst, haben wir die häufigsten Anzeichen sowie die Folgen und Auswirkungen zusammengefasst, die ein Mangel an Zuneigung auf die Persönlichkeit und die Entwicklung von Kindern haben kann.

Die Folgen mangelnder elterlicher Liebe in der Kindheit sind folgende:

1. Mangelndes Selbstvertrauen und Unsicherheit

Kinder haben sehr oft das Gefühl, nicht gut genug zu sein, wenn sie im Elternhaus ohne Zuneigung und Aufmerksamkeit aufwachsen.

Wenn es Kindern an Körperkontakt und emotionaler Unterstützung mangelt, verbinden sie den Mangel an Liebe mit sich selbst und sehen das Verhalten ihrer Eltern als bloße Strafe dafür, dass sie unvollkommen sind.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass Kinder nicht in der Lage sind, ein gesundes Selbstvertrauen zu entwickeln oder es langfristig zu stärken.

Wenn kaum Selbstvertrauen vorhanden ist, trauen sich Kinder oft nicht, „Nein“ zu sagen oder Grenzen zu setzen.

Kinder, die von ihren Eltern wenig oder keine Zuneigung erhalten, sind auch nicht in der Lage, ein angemessenes Bild von sich selbst zu entwickeln, was zu einem starken Gefühl der Unsicherheit gegenüber sich selbst, ihren Fähigkeiten und anderen führt.

Die Unsicherheit kann sich unter anderem in spezifischen Verhaltensweisen äußern, wie z. B. einer Neigung zu übereilter Selbstverteidigung oder zum Rückzug in Konfliktsituationen.

2. Angststörungen und übermäßige Ängstlichkeit

Liebe und Fürsorge in der Kindheit stärken das Selbstvertrauen enorm, und Kinder können sich leichter zu selbstbewussten Jugendlichen entwickeln.

Gleichzeitig machen sie die lebenswichtige Erfahrung, dass sie auch schwierige Situationen meistern können und dass Angst nicht immer angebracht sein muss.

Ist die Kindheit jedoch von einem Mangel an elterlicher Zuneigung geprägt, kann dies zu übermäßiger Angst und Angststörungen führen und im Erwachsenenalter sogar Panikattacken auslösen.

Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl leiden im Alltag oft unter unverhältnismäßigen Ängsten, die sich mit der Zeit und mit zunehmenden Herausforderungen verschlimmern, wenn nichts dagegen unternommen wird.

3. Widerwillen und kein Vertrauen

Wem sollen Kinder vertrauen, wenn sie nicht einmal ihren eigenen Eltern trauen können?

Wenn es in ihrer Erziehung und Kindheit an Zuneigung mangelt, wird es den Kindern im Laufe ihres Lebens sehr schwer fallen, anderen zu vertrauen und ihre Gefühle offen zu zeigen.

Aufgrund des fehlenden Grundvertrauens, das in der Regel von Geburt an vorhanden ist und im Laufe der Kindheit zunimmt, sowie der Vernachlässigung durch die Eltern verschließen sich betroffene Kinder oft und lassen andere Kinder oder Erwachsene nicht an sich heran.

Aus diesem Grund ist das Misstrauen gegenüber anderen Menschen oft sehr ausgeprägt.

Die Kinder lernen nicht, dass jemand etwas Gutes für sie tun will, und nehmen stattdessen schlechte Absichten an.

4. Mangel an emotionaler Kontrolle

Wenn Kinder in einer stabilen und vor allem liebevollen Umgebung aufwachsen, lernen sie auf ganz natürliche Weise und Schritt für Schritt, mit ihren Gefühlen und denen ihrer Umgebung umzugehen und sie richtig zu interpretieren.

Elterliche Liebe und Fürsorge sowie zwischenmenschliche Beziehungen im Leben eines Kindes bedeuten, dass Gefühle besser interpretiert und kontrolliert werden können.

Wenn es in der Kindheit an Zuneigung und Liebe mangelt, ist es im späteren Leben oft schwierig, Gefühle und soziale Normen zu erkennen, und auch die Beziehungen zu anderen Menschen sind beeinträchtigt.

5. Angst vor Zurückweisung

Den ersten Schritt machen, um auf jemanden zuzugehen?

Ganz sicher nicht!

Die Angst vor Zurückweisung ist oft viel zu groß und die Betroffenen ziehen sich aufgrund der übermäßigen Angst vor Zurückweisung häufig zurück.

Diese Kinder errichten eine Mauer, um den Schmerz und die Ablehnung aus der Kindheit nicht noch einmal erleben zu müssen.

Dieses Verhalten kann wiederum im späteren Leben zu großer Bindungsangst führen und die Beziehungen zu anderen Menschen erschweren.

Aufgrund der mangelnden Fürsorge in der Vergangenheit befürchten die Kinder später, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse weniger wert sind.

6. Einsamkeit und Isolation

Jedes Kind sollte diesen Satz von seinen Eltern hören und natürlich sollte es diese Liebeserklärung auch spüren.

Zu wissen, dass die Eltern sie bedingungslos lieben und beschützen, ist entscheidend dafür, dass sich Kinder wertvoll und einzigartig fühlen.

Wenn die Eltern jedoch keine Zuneigung zeigen, fühlen Kinder, dass sie es nicht wert sind, von anderen Menschen Liebe zu erhalten.

Aufgrund der Tatsache, dass ihre sozialen Kompetenzen weniger entwickelt sind, haben die betroffenen Kinder dann häufiger emotionale Probleme und ziehen sich deshalb immer mehr in ihr selbstgebautes Schneckenhaus zurück und lassen niemanden an sich heran.

7. Kein Selbstwertgefühl

Sie haben oft das Gefühl, dass ihre Bedürfnisse, Wünsche, Gedanken, Ängste und Sorgen weniger wert sind.

Wenn sie dann an sich selbst denken und sich selbst an die erste Stelle setzen, haben sie mit einem schlechten Gewissen und quälenden Schuldgefühlen zu kämpfen.

8. Neigung zu ungesunden Beziehungen

Die Art und Weise, wie Kinder erzogen werden, hat einen enormen Einfluss auf das gesamte Leben und die Beziehungen, die sich daraus entwickeln.

Außerdem prägen die Erfahrungen in der Kindheit die Vorstellung davon, wie normal der Umgang mit anderen Menschen ist.

Aufgrund ihrer negativen Kindheitserfahrungen in Bezug auf Zuneigung und Grundvertrauen besteht die Gefahr, dass sie auch im Erwachsenenalter ungesunde Beziehungen eingehen und von ihrem Partner misshandelt oder sogar psychisch oder physisch missbraucht werden.

Das liegt vor allem daran, dass sie seit ihrer Erziehung nicht daran gewöhnt sind und aufgrund ihres mangelnden Selbstbewusstseins glauben sie, dass sie die schlechte Behandlung verdient haben.

Weitere Folgen und Auswirkungen von mangelnder Zuneigung:

  • Grenzen setzen und „Nein“ sagen ist oft schwierig
  • Selbstzerstörerisches Verhalten
  • Erhöhtes Risiko, eine Depression zu entwickeln
  • Essstörungen